Im Oktober wollten wir die letzten schönen Tage nutzen, um eine längere Tour nach Bayern zu machen. Mit den faszinierenden Alpenpanoramen im Kopf war die Vorfreude groß. Als Ziel wurde zuerst der Chiemsee ausgemacht. Nach einiger Recherche zum passenden Stell- bzw. Campingplatz fiel die Wahl auf den nur wenige Kilometer vom Chiemsee entfernten Simssee. Da wir noch keine Standheizung im Bulli verbaut haben, entschieden wir uns für ein kleines Mobilheim, da die Nächte im Oktober bereits recht kalt und vor allem feucht werden sollten.
Vollgepackt und vollgetankt ging es dann los auf die 750 km lange Reise. Mit dem Bulli ins Gebirge, alleine das ist je nach Motorisierung schon ein Abenteuer. Mit unserem 68 PS starken (oder schwachen) Diesel kommt sowohl der Bus, als auch der Fahrer ins Schwitzen. Langgezogene Steigungen werden meist im dritten Gang bewältigt, während LKWs entspannt an einem vorbeiziehen. Kein Problem, auch langsam gelangt man ans Ziel: nach etwa 10h Fahrt mit einigen Pausen, trafen wir am Campingplatz am Simssee an, dem Ausgangspunkt für die nächsten Tagestouren.
Sehr zentral, nur 7 km von Rosenheim gelegen, ist der Simssee auch für Wochenendausflügler aus dem Raum München (ca. 70 km entfernt) ein beliebtes Ausflugsziel. Da die Campingsaison sich Ende Oktober allerdings bereits dem Ende zuneigt, war der Campingplatz recht leer und alles andere als überlaufen. Perfekt, um ein paar Tage in Ruhe zu entspannen.
Mit den Chiemgauer Alpen in sichtbarer Nähe war direkt klar, dass es bei passendem Wetter so schnell wie möglich in die Berge gehen sollte. Die berühmte Kampenwand wirkt schon von weitem sehr beeindruckend.
Wanderrouten der Kampenwand
Am Ziel: das Gipfelkreuz
Weitsicht ins Tal
Wetterumschwung nahe Sonnenalm
Höhenluft genießen
Hoch hinaus: Aufstieg zur Kampenwand
Die Kampenwand ist der bekannteste Gipfel der Chiemgauer Alpen. Mit einer Höhe von 1669 m ist das Gipfelkreuz bis weit ins Tal sichtbar. Verschiedene, gut ausgeschilderte Wanderwege führen hinauf. Für den Aufstieg sollte man etwa 3h einplanen. Trittsicherheit, vor allem weiter oben am Gipfel, sollte vorhanden sein. Alternativ kann eine Seilbahn, die Kampenwandbahn von Aschau aus, genutzt werden. Die Fahrt dauert etwa 15 Minuten.
Ist man oben angekommen, bietet sich eine kurze Wanderung zum Gipfelkreuz an. Der Weg ist leicht begehbar und man hat schöne Aussichten hinunter ins Tal. Mehrere Almen laden zum Verweilen und zum Stärken ein: die Steinlingalm, Gloriaalm, Maisalm und die Sonnenalm. Im Winter kehren viele Ski- und Snowboardfahrer dort ein, die das kleine Skigebiet befahren. Während des Sommers sind viele Gleitschirmflieger und Mountainbiker anzutreffen.
Der Panoramaweg bietet atemberaubende Aussichten auf die Bergspitzen der Alpen. Hier lohnt es sich noch weiter zu wandern. Auch im Winter werden teils geführte Wanderungen im Schnee angeboten.
Chiemsee Panorama
Steg Königssee
Bootshäuser Königssee
Vom Gipfel ans Wasser: Chiemsee und Königssee
Der Chiemsee ist mit ca. 80 km² Fläche der größte See Bayerns. Wassersportler kommen am Chiemsee voll auf ihre Kosten. Vor allem der Segelsport ist sehr beliebt. Zahlreiche Boote tummeln sich bei passenden Bedingungen im Wasser. Vom Land aus lässt sich der Chiemsee über den Rundweg per Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden.
Bekannte Inseln des Chiemsees sind Herren- und Fraueninsel. Die Chiemsee-Schifffahrt bietet Linien zur Überfahrt an. Ein Abstecher zur Fraueninsel lohnt sich. Die autofreie Insel ist mit ihren 15,5 ha nach der Herreninsel die zweitgrößte Insel im Chiemsee. Eine besondere Sehenswürdigkeit der Fraueninsel ist das Kloster Frauenwörth aus dem 9 Jahrhundert, welches sich besichtigen lässt. Der weiß getünchte Glockenturm stellt eines der Wahrzeichen des Chiemgaus dar. Außerdem ist das Kloster Wallfahrtsort für die Schutzpatronin des Chiemgaus, der heiligen Irmengard.
Ein Spaziergang (Radfahren ist auf der Insel nicht gestattet) führt nahezu automatisch durch den Lindenhain im Zentrum der Insel. Im Schatten der Bäume lässt sich hier gut ein kleines Päuschen einlegen.
Wer vom See noch nicht genug hat, der sollte den Königssee als weiteren Ausflugspunkt merken. Als Teil des Nationalparks Berchtesgaden gilt er als „König der Bergseen“. Umgeben von steilen Felswänden an den Seiten erinnert er uns stark an einen norwegischen Fjord. Eine Fahrt mit dem Elektroboot als Ausflugsschiff ist ein Erlebnis. Man bestaunt die massive Ostwand des Watzmans, dem wohl bekanntesten Berg im Berchtesgadener Land. Ein Besuch der Eiskapelle, einem permanenten Eisfeld am Fuße des Watzmans, ist eine Empfehlung wert.
Abendstimmung am Simssee
Pause auf Wanderparkplatz
Parkplatz vor Bergkulisse
Autocamping im Berchtesgadener Land
Es gibt zahlreiche Wanderparkplätze, auf denen man einen kurzen Halt einlegen kann. Das Übernachten ist auf den meisten Parkplätzen allerdings nicht gestattet. Verbotsschilder für Wohnmobile sind oftmals angebracht. Normale PKWs oder unauffällige Transporter sollten nicht darunterfallen, jedoch muss man jederzeit damit rechnen, seinen Platz zu räumen.
Entspannter ist es dann wirklich auf einem Campingplatz, besonders wenn man sowieso vorhat, länger an einem Ort zu bleiben. Deshalb fiel unsere Entscheidung eben auf den Campingplatz am Simssee.
Eine umfangreiche Übersicht möglicher Stellplätze bekommt man über die App Caravanya: https://www.caravanya.com/de/. Sie ist verfügbar im Google Play Store und App Store von Apple. Es empfiehlt sich, dort mal vorab nach passenden Stellplätzen zu suchen.
[Unbezahlte Werbung, da Markennennung und Verlinkung.]